PRO BAHN Aktuell-Meldungen
Eezy-Tarif für NRW
Auch in Nordrhein-Westfalen tut sich etwas in Sachen Tarif. Als erstes Bundesland führt NRW mit dem Eezy-Tarif zum 1.12.2021 einen flächendeckenden, landesweiten E-Tarif ein. Es handelt sich um ein Zusatzangebot zu bestehenden Tarifen wie dem NRW-Tarif (Presseankündigung). In den Verkehrsverbünden AVV, VRR, VRS und beim Westfalentarif sollen – etwas verspätet – ebenfalls Eezy-Angebote eingeführt. Wie das mit bestehenden E-Tarif-Angeboten wie VRR-Nexticket oder Bonn-Smart zusammenpasst, bleibt in den Informationen etwas unklar. Praktisch für Fahrgäste ist, dass jede Eezy-APP für alle Relationen innerhalb von NRW genutzt werden kann.
Landestarif, Verbundausweitung, neue Verkehrsverbünde
Bayern macht sich auf den Weg, die Tarifstrukturen im Öffentlichen Nahverkehr grundlegend zu ändern. So wurde kürzlich ein Landestarifrat gegründet, um einen bayernweiten ÖPNV-Tarif auf den Weg zu bringen. Hierbei soll es sich um einen E-Ticket-Vertrieb per (einheitlicher) App handeln. Nicht ganz klar scheint zu sein, ob eine zusätzliche Tarifstruktur die vorhandenen für verbundübergreifende Fahrten überlagern soll, oder ob bestehende Tarifangebote schlicht addiert werden. Gleichzeitig sollen bestehende und neue Verkehrsverbünde so organisiert werden, dass ganz Bayern durch sie abgedeckt wird. Das Verkehrsministerium hat hierzu eine Übersicht der laufenden Studien veröffentlicht (Karte). Zum Thema Verkehrsverbünde für ganz Bayern führen die Grünen im Bayerischen Landtag am 15.12. eine Online-Veranstaltung mit den Chefs der Verbünde in München und Augsburg durch (Anmeldung).
Verkehrswende Hessen
PRO BAHN Hessen beteiligt sich an einer Kampagne, die die Verkehrswende in Hessen voranbringen will. Dazu werden zurzeit landesweit Unterschriften gesammelt, um ein entsprechendes Volksbegehren durchführen zu können.
"Der Umsteiger" 3/2021
"Der Umsteiger" ist das Magazin von verschiedenen Regionalverbänden von PRO BAHN in Hessen und Südniedersachsen sowie Bahninitiativen aus der Region. Bezugsmöglichkeiten findet man bei PRO BAHN Hessen. Auf 40 Seiten werden verschiedenste Themen zum Gesamtbereich von Schienenpersonenverkehr und Öffentlichem Personennahverkehr vorgestellt. Weitere regionale Veröffentlichen des Fahrgastverbands PRO BAHN sind in einer Übersicht aufgeführt.
PRO BAHN zum Koalitionsvertrag
Der Fahrgastverband PRO BAHN ist von der Zuordnung des Verkehrsministeriums zur FDP überrascht, sieht aber im neuen Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung wichtige Themen adressiert. Eine Grobanalyse ergab, dass viele Forderungen von PRO BAHN thematisiert wurden. Besonders erfreulich ist die Entscheidung, die Infrastruktursparten des DB-Konzerns gemeinwohlorientiert auszurichten. Auch die Absicherung des Deutschlandtakts ist im Koalitionsvertrag enthalten. Bei der Gestaltung der Tariflandschaft und der Infrastrukturnutzungsgebühren bleiben die Koalitionäre aber komplett unkonkret. PRO BAHN hofft, positive Konzepte wie das Zukunftsbündnis Schiene fortführen und ausbauen zu können.
PRO BAHN Post Dezember 2021
Corona-Blues? Wir wissen nicht, was Politiker, Wissenschaftler und andere Talkshowgäste empfehlen, aber hätten als Vorschlag, die frisch erschienene PRO BAHN Post aus Oberbayern durchzublättern. Der Themenreigen reicht vom bundesweiten Streit um eine zweite Bahnreform bis hinunter zu kaum verstehbaren Problemen mit (scheinbar) simplen Hinweisschildern. Dazu gibt es eine kleine Polemik rund um weitere Bahnprobleme und eine Glosse über die allmächtige Digitalisierung. Nicht fehlen darf der Bericht zur Online-Landesversammlung und zum neuen Vorstand. Immer dabei sind die Kurznachrichten und Terminhinweise. Das Titelbild ist laut Wetterprognose ein Vorgriff auf kommende Tage, aber auch ein Kommentar zu den immer unhaltbarer werdenen Zuständen bei der Schieneninfrastruktur.
3G-Regel in Bus und Bahn
Ab morgen gilt die sogenannte 3G-Regel in allen Bussen und Bahnen des Öffentlichen Verkehrs: Fahrgäste müssen entweder gegen Covid-19 vollständig geimpft, im letzten halben Jahr eine Infektion überwunden haben, oder ein aktuelles negatives Testergebnis vorlegen (Bund-Länder-Beschluss). Die DB erläutert in einer Mitteilung die zu beachtenden Regeln und Fristen, u.a. dass ein Selbsttest nicht akzeptiert wird. Man will die Einhaltung stichprobenartig kontrollieren.
ÖPNV-Diaspora Bayern
Im September hatte die Allianz pro Schiene erneut Ergebnisse zur Erreichbarkeit des ÖPNV vorgelegt. Bayern hat dabei sehr schlecht abgeschnitten. Damit die bayerische Politik endlich aus ihrem Traum aufwacht, ÖPNV-Musterland zu sein, haben sowohl PRO BAHN Bayern als auch PRO BAHN Oberbayern das Thema in Pressemitteilungen aufgegriffen. Sogar in der Boom-Region Oberbayern liegt die Mehrzahl der Landkreise unterhalb des schon sehr schlechten bayerischen Durchschnitts (siehe Grafik). Dazu gehören auch die MVV-Landkreise Freising, Bad Tölz-Wolfratshausen und Erding - da muss man sich in München über zunehmende Autopendler-Zahlen nicht wundern. Bayernweit hat Freyung-Grafenau die Schlusslaterne an den Landkreis Dingolfing-Landau abgegeben, was diesem u.a. einen Auftritt in einer Satire-Show verschafft hat.
Neuer Vorstand für PRO BAHN Bayern
Am 13. November hat der Landesverband Bayern von PRO BAHN bei einer online durchgeführten Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Dr. Lukas Iffländer, der bisher kommissarisch den Vorsitz innehatte, wurde als Vorsitzender gewählt. Jörg Lange aus Mering und Norbert Moy aus Weilheim sind nun stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands. Timm Kretschmar aus Sachsen (Mittelfranken) löst den langjährigen Schatzmeister Siegfried Weber ab. Bestätigte und neue Beisitzer des Landesvorstands sind: Jörg Schäfer (Neuendettelsau), Dr. Siegfried Lemmer (Möhrendorf), Marco Kragulji (Brannenburg). Außerdem wurden die Delegierten für den nächsten Bundesverbandtag von PRO BAHN neu bestimmt. Die Berichte für 2020 und 2021 des scheidenden Vorstands können im Internet eingesehen werden.
Nachtzug-Umfrage
Zu Nachtzügen gibt es verschiedene Portale im Internet. Unter anderem "nachtzug-urlaub.de". Dessen Betreiber haben eine Umfrage gestartet, die neben Fragen zum Portal auch allgemeine Fragen zu Erfahrungen mit Nachtzügen enthält. Die Ergebnisse der Umfrage sollen in einen "Nachtzug-Report" einfliessen.
PRO BAHN kritisiert 3G-Vorschlag für Bus und Bahn
Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die einseitige Schlechterstellung des Öffentlichen Verkehrs durch die vorgeschlagene Einführung einer 3G-Regelung. Stattdessen sollten die gleichen Anforderungen wie beim Einkaufen oder Autofahren gelten. Ein großes Fragezeichen setzt PRO BAHN hinter die Kontrollierbarkeit der Maßnahmen.
Beispiel Werdenfels: Straße oder Schiene?
Was die aktuelle Politik unter Verkehrswende versteht, kann man sehr eindrucksvoll im Werdenfels erleben: Dreistellige Millionenbeträge für Straßentunnels werden bereitgestellt, während die eingleisige Bahnstrecke keine Aussicht auf Ausbau hat. In einem Rundfunkbeitrag von BR24
greift Redakteur Anton Rauch die Thematik auf und lässt sowohl ADAC und PRO BAHN zu Wort kommen.
Gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur für die Verkehrswende
Die Eisenbahnverbände NEE, Mofair und Allrail, der Fahrgastverband PRO BAHN sowie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fordern in einer gemeinsamen Presseerklärung, die Infrastrukturgesellschaften des DB-Konzerns (Schienennetz, Stationen und Bahnstromversorgung) von ihrem heutigen Gewinnerzielungszwang zu befreien. Künftig sollen sie klar auf Qualität und Kundenorientierung hin gesteuert werden. Diesen Ansatz hatten die Verbände schon im August in einem Positionspapier vorgestellt.
Horber Schienen-Tage - Anmeldung noch möglich
Am Mittwoch beginnen die diesjährigen Horber Schienen-Tage als Online-Veranstaltung. Stichworte zum Tagungsprogramm sind: Technik, Politik, Digitalisierung, Deutschlandtakt, Marktentwicklungen, Eisenbahn international, Stadtverkehr, Struktur des Bahnsektors, Dialog mit der Wissenschaft. Die Anmeldung zur Tagung ist weiterhin möglich. Programmhinweise gibt es auch auf Twitter.
Magazin "der Fahrgast" - Ausgabe 4/2021
Die neue Ausgabe 4/2021 des Magazins "der Fahrgast" ist erschienen. Ein Schwerpunkt bildet das 40-jährige Bestehen von PRO BAHN. Dazu kommen Rückblicke auf den Bundesverbandstag in Karlruhe und die Verleihung der Fahrgastpreise, sowie Artikel zur Flutkatastrophe in Westdeutschland. Lesenswert ist das Interview mit dem Autor Jaroslav Rudi u.a. über seine "Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen".
PRO BAHN fordert Klimaticket
Für Geschäftskunden wird zurzeit die Bahncard 100 der DB zum halben Preis angeboten, während die Masse der normalen Kunden weiterhin den vollen Preis zahlt. Daher fordert der Fahrgastverband PRO BAHN ein Klimaticket nach österreichischem Vorbild zum halben Preis der Bahncard 100. Das Klimaticket kostet in Österreich nach der Einführungsphase 1095 Euro; die Bahncard 100 zum vollen Preis kostet bei der DB 4027 Euro (jeweils bei Nutzung 2. Klasse in Zügen).
PRO BAHN zum Streit um die Lkw-Blockabfertigung: Wer im Glashaus sitzt
In einer
Medienmitteilung nimmt PRO BAHN Stellung zum Streit zwischen Bayern und Tirol um die Blockabfertigung von Lkws Richtung Brenner. Anders als manche Politiker sieht PRO BAHN die Ursache aber nicht in Tirol oder Wien, sondern diesseits der Grenze. Schon viel zu lange hat die Politik den Ausbau des Brenner-Nordzulaufs verschleppt. Fazit: Erst selbst seine Hausaufgaben machen, bevor man andere kritisiert!
Streit um Bahnreform - mal wieder
"Grüne und FDP wollen die Bahn
zerschlagen" schrieb der Spiegel
und ein große Diskussion brach los. Die
Fragen was der Spiegel mit "Bahn" und was
mit "zerschlagen" meint, beantworten sich
bei näherem Hinsehen so, dass die Konzepte
von Grünen und FDP (zum Nachlesen) eher
dem Ansatz folgen, der auch von
PRO BAHN vertreten wird. Problem
ist, dass die SPD aufgrund ihrer Nähe zur
EVG, die sich wiederum hauptsächlich als
DB-Gewerkschaft sieht, eine Erneuerung der
DB-Struktur ablehnt, während Grüne, FDP,
diverse Verkehrsverbände und viele
Fachleute meinen, dass es nicht einfach
weitergehen kann wie bisher. Meinungen und
Kommentare: Vormachtstellung muss
enden, Scheuer gegen
Zerschlagung, Monopolkommission für
Aufspaltung, DB
ineffizient und politisch durchsetzt,
... würde Verkehrswende
scheitern lassen, Deutsche Bahn ist zu
groß, , Keine Zeit für
langen Streit, Mut zum Risiko.
Baudebakel im Bayerischen Oberlandnetz
Seit Wochen gibt es Meldungen über Bauarbeiten im Oberland, die nicht planmäßig verlaufen, und so die Bayerische Regiobahn (BRB) und ihre Fahrgäste in enorme Schwierigkeiten bringen (Miesbacher Merkur, Tegernseer Stimme, Bayerischer Rundfunk, ). Ende Oktober ist die Situation dann so eskaliert, dass der Verkehr zeitweise komplett zusammenbrach und die BRB vor Ausflügen ins Oberland abriet (Miesbacher Merkur, Tegernseer Stimme, Bayerischer Rundfunk). Die Fahrgäste konnten nur unzureichend informiert werden, da die BRB von DB Netz zu spät unterrichtet wurde (BR24-Video). Die DB sah sich aufgrund der Vorfälle zu einer Entschuldigung genötigt. Wenn nur DB-Unternehmen von schlechter Baustellenorganisation betroffen sind, wird allerdings gerne versucht, das innerhalb des DB-Konzerns unter den Teppich zu kehren. Eine interne Aufarbeitung solcher Vorfälle scheint nicht zu funktionieren. PRO BAHN Oberbayern verlangt Konsequenzen und kritisiert neben der DB auch die Untätigkeit der Politik. PRO BAHN fordert zusammen mit anderen Verkehrsverbänden die Bahninfrastruktur stärker am Gemeinwohl auszurichten und nicht an den wirtschaftlichen Interessen eines Konzerns.
Umfrage zu Fahrradstellplätzen an Bahnhöfen
Im Auftrag von DB Station&Service gibt es eine spezielle Website zu "Fahrradparken am Bahnhof". Dort wurde nun eine Umfrage zur Situation an allen DB-Bahnhöfen und -Haltepunkten gestartet. Über eine Karte kann zum eigenen Bahnhof gezoomt werden, um eine Bewertung abzugeben und Verbesserungen vorzuschlagen. Da die DB Radstellplätze nicht mehr in eigener Verantwortung erstellt, sollen so wohl Anreize für Kommunen geschaffen werden. Das Thema war gerade wieder in München aktuell, wo rund um den Hauptbahnhof sehr großes Verbesserungspotenzial gibt. PRO BAHN hatte dort bereits 2015 auf die Versäumnisse im Bestand und bei der Neuplanung hingewiesen.